Neuste wissenschaftliche Erkenntnisse über die Aquariensucht
Süchtig?

Die Aquariensucht

Beschreibung Bei dieser Sucht handelt es sich um eine neue Suchtform, die wissenschaftlich bisher kaum erforscht wurde. Sie äußert sich durch die stetige Zunahme von wassergefüllten Becken jeder Größenordnung (meist Aquarien genannt), die oft mit Wasserbewohnern (Fische oder Wirbellose) besetzt werden. Durch ihre Auswirkungen auf die Sprache, auf das soziale Umfeld und auf das Alltagsleben, ist sie jedoch eine ernstzunehmende Beeinträchtigung. Der Patient verwendet zahlreiche lateinische Wörter und diverse Abkürzungen, die sein Umfeld meist nicht versteht. Zudem grenzt er sich durch Erzählungen von seinem alten Umfeld ab und begibt sich zunehmend in Gesellschaft von anderen Süchtigen. Diese Sucht kann auch zu einer Kaufsucht führen. Ursachen Die Ursachen sind bisher noch nicht hinreichend bekannt. Man geht jedoch davon aus, dass das Interesse an naturwissenschaftlichen Vorgängen, die Vorliebe für ein dekoratives Raumelement, die Freude an der Pflege von Fischen und die Lust am Beobachten ursächlich sind. Symptome Die Aquariensucht äußert sich durch die rasche Ausbreitung von Aquarien in den dem Patienten zu Verfügung stehenden Räumen. Der Kauf von weiteren Becken und Fischen erfolgt meist schubartig, wobei der Abstand zwischen den Schüben bei den Patienten unterschiedlich lang ist. Diagnose Die Diagnose erfolgt anhand folgender Punkte, die stetig – mit dem Fortschreiten der Wissenschaft - erweitert werden. 1) Der Patient sucht nach Insekten in der Wohnung, fängt diese oft mit der Hand, um die anschließend noch lebend seinen Wasserbewohnern zuzuführen. 2) Der Patient entwickelt sich zum Einrichtungsgenie und findet selbst in einer völlig zugestellten Wohnung noch ein Fleck, um einen Wasserbehälter aufstellen zu können. Er handelt nach dem Motto: "Das Argument, man habe keinen Platz für ein Aquarium, zieht nicht. Wer so etwas sagt, hat andere Aversionen gegen ein Aquarium, der Platz aber ist es bestimmt nicht." (Riehl, Baensch (2006): Mergus AquarienAtlas) 3) Der Patient sieht in jedem wasserdichten Behälter ein mögliches Aquarium oder zumindest eine aquaristische Verwendungsmöglichkeit. 4) Der Einkauf ist ebenfalls aquaristisch geprägt und es werden bevorzugt Lebensmittel gekauft, die sich in einem Behältnis befinden, der anschließend auch in der Aquaristik verwendet werden kann. Ebenso werden zahlreiche Gegenstände entsprechend zweckentfremdet (z.B. Kabelkanäle, Damenstrümpfe etc.) 5) In manchen Fällen entwickelt sich ein Tick, alle Schränke auf ihre Tragfähigkeit zu überprüfen. 6) In extremen Fällen, kommt es zu unnatürlichen Handlungen im Alltag z.B. werden Toastpackungen wie Fischtüten verschlossen. Dabei wird versucht, den Beutel möglichst schnell zu verschließen und so mit Sauerstoff zu füllen. 7) Der Patient kann kaum noch ein gut sortiertes Zoogeschäft betreten, ohne wenigstens mit einer Packung Lebendfutter oder Frostfutter diesen zu verlassen. 8 ) Bei plötzlichem Besuch trifft man den Patienten oft mit nassen Händen oder mit einem nassen Arm an, der der Patient rasch mit einem Handtuch zu trocknen versucht. 9) Der Patient erweitert seinen Wortschatz um lateinische Tiernamen, mit denen kaum ein Außenstehender etwas anfangen kann. 10) Der Patient scheut keine Kosten und Mühen, seine Sucht aufrecht zu erhalten und nimmt sogar weite Wege in Kauf, um sich Fische anzuschauen oder zu kaufen. Therapie Sämtliche Versuche eine Therapie sind bisher nicht erfolgreich gewesen. In Einzelfällen können die Symptome gestoppt werden, in dem das nähere Umfeld starre Grenzen setzt. Die Begrenzung der Aquaristik auf wenige Quadratmeter heilt den Patienten jedoch nicht von seiner Sucht. Der Versuch, Süchtige durch eine Schocktherapie zu heilen, ist gescheitert. Hierbei wurde der Patient zu einem Fischzüchter geschickt. Die Annahme war, dass der Patient durch die zahlreichen Becken einen Schock erleidet und es zumindest zu einem Stillstand der Sucht kommt. Die Sucht hat sich dadurch jedoch nur verschlimmert. Eine Therapie kann nur dann erfolgen, wenn der Patient bereit dazu ist und seine Sucht als Belastung empfindet. Dies ist eigentlich nie der Fall. Vorbeugen Der Sucht kann man nur Vorbeugen, in dem man den Kontakt zu Aquarien und deren Besitzer meidet. Da die Ursache nur ungenügend erforscht wurde, sind auch noch keine Präventionsmaßnahmen entwickelt worden. Prognose Den Verlauf kann man aufgrund mangelnder Untersuchungen nicht vorhersagen. Es ist jedoch zu vermuten, dass der Patient irgendwann zu einer Einsicht kommt und die Anzahl der Aquarien aufgrund der damit verbundenen Arbeit stagniert. Meist führt eine räumliche Begrenzung zumindest zu einem Aufhalten der Sucht. erstellt 2008 von www.welt-der-regenbogenfische.de
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